Doktor

Der Doktor an Bord der U.S.S.-Voyager ist keine Person.  Der Prototyp eines MHN, eines medizinisch-holografischen Notfallprogrammes, ersetzt das beim Auftreffen der Verlagerungswelle (Sternzeit 48308) tödlich verunglückte medizinische Personal der Voyager.
Das Programm ist mit dem Wissen von 3000 Kulturen ausgestattet und weist, besonders in Bezug auf das mangelnde Taktgefühl, charakterliche 'Ähnlichkeiten mit einem Schöpfer auf. Es wurde von Doktor Lewis Zimmermann auf der Jupiterstation Utopia Planetia entwickelt. Unterstützt wurde dieser von Leutnant Reginald Barcley, was ebenfalls einige Eigenheiten des Doktors erklären könnte.
Das System ist an die holografischen Emitter der Krankenstation oder des Holo-Decks gebunden und kann sich erst seit der Verwendung des mobilen holografischen Emitters ("Vor dem Ende der Zukunft") frei bewegen.
Das MHN entwickelte im laufe der Zeit menschliche Eigenheiten, er verliebte sich beispielsweise. Kes unterstützte seine Bemühungen und erreichte die Übertragung der Inizialisierungskontrolle auf den Doktor. So ist es ihm möglich, sein Programm selbstständig zu starten oder zu beenden. Bei Aktivierung von außen meldet er sich allerdings weiterhin mit dem Satz: "Bitte spezifizieren sie die Art des medizinischen Notfalls".
Seven of Nine bedeutete nicht nur eine medizinische, sondern auch eine soziale Aufgabe für ihn. Er versuchte, ihr Interaktionsfähigkeit mit den Menschen zu vermitteln und konnte dabei auf die eigene Erfahrung mit dem "menschlich werden" zurückgreifen.
 
 
 
Der Medizinisch-Leitende-Offizier (gespielt von Robert Picardo)

Geburtsdatum: 27. Oktober 1953
Geburtsort: Philadelphia, Pennsylvania

Robert Picardo machte seinen Schulabschluß auf der William Penn Charter School und studierte ein bisschen Medizin in Yale, als wolle er sich das Rüstzeug für spätere Rollen beschaffen. Sein erstes großes Engagement hatte er mit neunzehn Jahren. Noch während seine Zeit in Yale wirkte er bei der Europa-Premiere von Leonard Bernsteins Musical "Mass" mit. Anschließend arbeitete er am Theater, bis man auf ihn aufmerksam wurde. Es folgten Fernseh- und Kinorollen.
Picardo ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Los Angelos. Bereits in der Next Generation Serie wurde die Idee entwickelt, ein Hologramm ein Eigenleben führen zu lassen. Diese Idee wurde erstmals umgesetzt, als die Holo-Figur Professor Moriaty ein Bewusstsein erlangte. Die Voyager-Produzenten überlegten sogar "45 Sekunden lang" den großartigen Moriaty-Darsteller Daniel Davis auf das Schiff zu versetzen. Das wäre jedoch dramaturgisch kaum zu erklären gewesen. Daneben war auch die Idee im Gespräch, Lt. Barcley als Hologramm ins Spiel zu bringen.
Die Produzenten hatten keine genaue Vorstellung vom Charakter des Hologramms und luden Unmengen ernster und komischer Schauspieler zum Vorsprechen ein. Viele der Bewerber spielten den Doktor ähnlich wie Brent Spiner seinen Data. Robert Picardo hatte am Tag seines Vorsprechens für ein Theaterstück zu proben. Da er nicht mehr daran glaubte, rechtzeitig das Gelände der Paramount zu erreichen, wollte er darauf verzichten, das Manuskript zu lesen. Erst auf Anraten einer Freundin tat er es doch und fand den Doktor langweilig und fade.
Er Interessierte sich für die Rolle des Neelix, kam auch in die engere Wahl, unterlag dann aber Ethan Phillips, da dessen Gesicht besser für die Maske geeignet war. Letztendlich las er die Rolle des Doktors während des Vorsprechens doch noch und überzeugte. Picardo ist aber trotz der intensiven Dreharbeiten fest entschlossen, auch außerhalb des Star-Trek-Universums zu arbeiten und wird uns wohl auch in anderen Rollen erhalten bleiben.
Als ihm Rick Berman zu Beginn den Arm um die Schulter legte und erklärte: "Sie werden ein ganz schön populärer Charakter werden", sah ihn Picardo an, als sei er ein Marsmännchen, doch mittlerweile hat sich der Doktor tatsächlich zu einem der vielschichtigsten und interessantesten Charaktere entwickelt.
(Text von Dennis Böck)
 
 
Weitere Informationen zu Robert Picardo
 http://www.robertpicardo.com